Opencast ist eine Open-Source-Videoplattform, die speziell für den Einsatz an Hochschulen entwickelt wurde. Ob Vorlesungsaufzeichnungen, Erklärvideos oder Screencasts. Mit Opencast lassen sich Videos nicht nur hochladen, verwalten und bearbeiten, sondern auch direkt in der Lehre erzeugen. So können beispielsweise Vorlesungen in Hörsälen automatisiert oder auf Abruf aufgezeichnet werden. Dank der Möglichkeit, Aufnahmegeräte in den Hörsälen zu integrieren und Aufzeichnungen im Voraus zu planen, wird die Produktion von Lehrvideos erheblich vereinfacht.
Besonders wertvoll wird Opencast jedoch durch die enge Verzahnung mit den bereits etablierten Lernplattformen (Learning Management Systeme, kurz LMS) wie Moodle, ILIAS oder Stud.IP.
Und genau darum geht es in der aktuellen Beitragsreihe: Wir schreiben über Opencast und seine vielfältigen Möglichkeiten, den Studienalltag für Lehrende und Lernende einfacher zu gestalten - angefangen bei den Anbindungen an verschiedene LMS.
Studierende und Lehrende verbringen den größten Teil ihrer digitalen Lehr- und Lernaktivitäten direkt im LMS. Damit Videos nicht umständlich über externe Links oder zusätzliche Portale geteilt werden müssen, bietet Opencast die Möglichkeit, Aufnahmen nahtlos in Kursräume einzubinden. So finden Lernende Vorlesungsaufzeichnungen, Materialien und Kommunikation gebündelt an einem Ort.
Dabei ist Opencast flexibel, was die Herkunft der Videos betrifft: Inhalte können automatisch über Aufzeichnungsgeräte in Hörsälen produziert und hochgeladen werden, manuell über die LMSPlugins ihren Weg ins System finden oder direkt im Browser mit Opencast Studio aufgezeichnet werden. Ganz gleich, auf welchem Weg ein Video entsteht, für Lehrende und Studierende steht es anschließend bequem im jeweiligen Kurs zur Verfügung.
Ein weiterer Vorteil der Integration: Lehrende behalten die volle Kontrolle darüber, wer welche Videos sehen darf. Eine Aufzeichnung kann beispielsweise nur für die Teilnehmenden eines bestimmten Kurses sichtbar sein, während andere Inhalte einer größeren Studierendengruppe zugänglich gemacht werden. Zusätzlich unterstützt Opencast Funktionen wie Untertitel, Vorschaubilder oder die Organisation von Videos in Serien. Damit lassen sich Lernmaterialien nicht nur zentral bereitstellen, sondern auch didaktisch sinnvoll strukturieren.
So profitieren nicht nur Lehrende vom einfachen Umgang mit Opencast, sondern auch die Lernenden: Sie finden ihre Inhalte übersichtlich an einem Ort, haben durch Untertitel und strukturierte Serien einen leichteren Zugang zu den Materialien und können Videos barrierefreier nutzen.
Die Anbindung von Opencast an ein LMS über sogenannte Schnittstellen reduziert den organisatorischen Aufwand erheblich: Videos müssen nicht mehrfach hochgeladen oder separat verwaltet werden. Stattdessen stehen sie automatisch dort zur Verfügung, wo sie benötigt werden. Das spart Zeit, erhöht die Akzeptanz bei Lehrenden und sorgt für eine konsistente Nutzererfahrung.
Für Studierende bedeutet das: mehr Übersichtlichkeit, weniger Barrieren und ein direkter Zugang zu allen relevanten Inhalten. Für Hochschulen wiederum eröffnet sich die Möglichkeit, digitale Lehr- und Lernprozesse effizienter, barrierefreier und nachhaltiger zu gestalten.